Gutes Tun mit Design
Die Welt ist im Umbruch. Und mit ihr auch wir und die Art und Weise wie wir Leben, Arbeiten und Reisen. Wir sind uns bewusst, dass wir auch als einzelnes Individuum als Teil des grossen Ganzen Verantwortung übernehmen müssen, wenn wir etwas verändern wollen. Viele im Bereich Marketing und Kommunikation fragen sich, ob und wie sie das in ihrer jetzigen Position machen können.
Wie können wir mit Design die Welt besser machen? Naheliegend ist es, für ein Unternehmen oder Projekt tätig zu sein, das ein klare wertbasierte ethisch-ökologische Ausrichtung hat und auf nachhaltige Materialien und Produktionsprozesse zu achten. Aber es gibt noch mehr.
Design als Übersetzer*in und Mittel zur Barrierefreiheit
Fakten, Erkenntnisse, Weisheiten, die sonst in Fachbüchern, langen Zeitungsartikeln oder anderen nicht allen Menschen zugänglichen Orten versteckt sind, können mit Hife von Design in eine fassbare Form übersetzt werden, die direkt und emotional spür- und erlebbar wird. Wie z.B. der Fakt, dass wir mit unserem Atem im direkten Austausch mit sauerstoffproduzierenden Pflanzen stehen. Wundervoll inszeniert von der Londoner Agentur Marshmallow Laser Feast in ihrem Projekt «Ocean of Air»
Marketing als (formender) Spiegel der Gesellschaft
Bilder aus Werbung und Kommunikation prägen uns und unser Bild der Welt. Das ist fatal, wenn damit unrealistisch hohe Standards gesetzt werden, bietet aber auf der anderen Seite die Möglichkeit, Misständen und Ungerechtigkeiten mit einem offenen Verständnis von Gesellschaft zu begegen und so das Bild dessen, was «normal» ist, positiv zu beeinflussen. Was es dazu braucht, ist vielleicht etwas Mut und keine Scheu, die vermeintlich traditionell denkenden Kund*innen zu irritieren. Sie werden drüber weg kommen und viele andere wird’s freuen.
Markenaktivismus
Dass Unternehmen sich in einem kulturellen und sozialen Kontext bewegen, ist schon lange bekannt. Ausdruck fand dieses Bewusstsein in Corporate Social Responsiblity Abteilungen oder Nachhaltigkeitskampagnen. Der Vedacht liegt nahe, dass es oft Teil des Marketings war. Heute aber wird von Marken zunehmend verlangt, sich klar zu positionieren und langfristig sichtbar Verantwortung zu übernehmen. Idealerweise nicht nur in einer vom eigentlichen Geschäft abgetrennten Handlung, sondern als alles durchdringendes Geschäftsmodell und -strategie. Im Fokus der Markenidentität steht nicht mehr das unmittelbare Kundenerlebnis, sondern die Verknüpfung mit für die Allgemeinheit wichtigen Werten.
Mit gutem Beispiel voran
Kreative brechen oft gerne aus aus starren normativen Lebensweisen. Sie suchen sich neue Formen des Zusammenlebens, der Lebensgestaltung und der Art und Weise des Arbeitens. Der Mut und das Selbstvertrauen, Dinge «anders» zu machen und nicht aus Furcht heraus zu agieren, kann eine Vorreiterfunktion haben, die andere inspiriert, über ihre eigene Lebensweise nachzudenken und vielleicht irgendwann selbst etwas zu ändern. Mehr zu Design als Lebensgestaltung: Was ist Design?